#FREEBRITNEY: Britney Spears’ Kampf um Freiheit

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Seit 2008 darf der ehemalige Teenie-Star nicht sein eigenes Leben führen. Nun geht Britney Spears für ihre Freiheit vor Gericht.

Los Angeles (ynk) – Es fing als Verschwörungstheorie an: Das Hashtag #freebritney war zuerst zur Hälfte Superfan-Idiotie und zur Hälfte Meme. Seit Frühjahr kursiert über diese Bewegung nämlich das Gerücht, dass das seit 2008 bestehende Konservatorium über Britney Spears‘ Entscheidungsfreiheit nicht halb so freiwillig zustande kam, wie die Sängerin und ihr Umfeld es kommunizierten.

 

In einem neuen Gerichtsverfahren zeichnet sich jetzt aber eine Wende ab: Tatsächlich scheint Britney sich mit der Bewegung gemein zu machen und greift ihren Vater an. Sie habe Angst vor ihm, fühle sich in der Steuerung ihres Lebens ungerecht behandelt und will ihr Leben nun eigenständig führen.

 

Wie kam all das zustande?

Rekapitulieren wir die Situation: Das Konservatorium besteht seit Britneys medial sehr prominentem Nervenzusammenbruch 2008. Was den Teenie-Star damals zur Lachnummer des Internets machte, versank in den kommenden Jahren immer mehr in der Vergessenheit. Britney machte zwar wieder Musik, erlangte aber bis heute nicht ihr Recht zurück, ihr Leben selbst zu bestimmen. Dies behielt sich ihr Vater Jamie Spears vor. Fans der Sängerin schielten seit je her unliebsam auf diesen Zustand, aber die Kommunikation aus dem Umfeld schien über all die Jahre gleichbleibend: Es geht Britney mental zumeist nicht sehr gut – und das Konservatorium erfüllt einen Zweck.

Dass nun über zehn Jahre später Risse in diesem Bild auftauchen, ist vor allem dem Podcast BritneyGram zu verdanken. Der veröffentlichte im April dieses Jahres nämlich eine Notfall-Ausagbe, in der er die Voicemail einer angeblich “sehr vertrauenswürdigen Quelle” abspielte. Die Vorwürfe klangen schwer: Das Konservatorium laufe gegen Britneys Willen und der neue Aufenthalt in einer Nervenklinik, der eigentlich damit begründet wurde, dass Britney unter Gesundheitsproblemen ihres Vaters leide, sei durch falsche Informationen eingefädelt. Das skandalöse Gerücht entsteht: Wird Britney gegen ihren Willen festgehalten?

Zuerst wirkte all das zwar nicht komplett ausgeschlossen, aber eher unwahrscheinlich. Die Flammen wurden von einer sich vage äußernden Familie und einem auf Krawall gebürsteten Ex-Manager geschürt – trotzdem gab eigentlich keine dieser Aussagen wirklich her, die schweren Vorwürfe zu unterstützen. Daraufhin sprach sich sogar Britney selbst auf ihrem Instagram aus, dass sie gerne in Ruhe gelassen würde. Von da an rutschte das #freebritney-Movement wirklich ins Terrain der Verschwörungstheorien ab. Wenn die besten Argumente sind, dass sie über die Farbe ihrer Shirts geheime Codes an ihre Fans sende, dann darf man sich im Glauben gerne abwenden.

Und jetzt?

Aber tatsächlich scheint zumindest ein Stück weit etwas drangewesen zu sein. In einer neuen Wendung des Rechtstreites gerieten die Anwälte von Britney und ihrem Vater aneinander. Die Forderung, das Konservatorium abzusetzen, wurde von einem Gericht in Los Angeles zwar zuletzt abgelehnt, dennoch gibt der Streit Einblicke. Anwältin Thoreen gibt im Namen von Jamie Spears zu bedenken, das Konservatorium sei “vorbildlich geführt worden“, was sie unter anderem damit begründet, dass die Finanzen der Sängerin von einem Schuldenbetrag in die zweistellige Millionenhöhe gewachsen seien. Außerdem gibt sie zu bedenken, dass die “Fortschritte von Britneys Gesundheit” mit einem Ende der bisherigen Praxis gefährdet werden könnten.

Britneys Anwalt Samuel Ingham gab an, dass seine Klientin sich inzwischen vor ihrem Vater fürchte, mit dem sie schon lange Zeit nicht mehr kommuniziere. Solange ihr Vater ihr Vormund sei, wolle sie auch nicht mehr auftreten. Die Gegenseite behauptet, dass Britney die Gespräche mit ihrem Vater nur auf Anraten ihres Anwalt einstellte.

Nachdem das Gericht nun die Absetzung von Spears’ Vater als Vormund ablehnte, wirkt die Situation verhärtet. Einen Teilerfolg kann Britney Medienberichten zufolge allerdings verzeichnen: Das Gericht entschied demnach auch, dass Britneys Vater ihr Vermögen künftig gemeinsam mit einer Treuhandfirma verwalten muss. Es schloss auch nicht aus, dass künftige Anträge von Britney auf eine Beendigung der Vormundschaft Erfolg haben könnten.

Von einem Einsperren gegen ihren Willen kann wohl dennoch keine Rede sein. Immerhin wurde Britney in der Zwischenzeit mehrmals außerhalb der Klinik gesehen, sei es für ganz normale Alltagsdinge oder Ausflüge mit ihrem Partner.

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