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Einfluss der Haltung auf das Wohlbefinden: Die unterschätzte Verbindung zwischen Körper und Psyche

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Kennst du das Gefühl, nach einem langen Tag mit gebeugten Schultern vor dem Bildschirm völlig ausgelaugt zu sein? Oder dass du dich automatisch selbstbewusster fühlst, sobald du aufrecht stehst?

Was nach einer Binsenweisheit klingt, ist sogar wissenschaftlich belegbar: Unsere Körperhaltung beeinflusst unsere Stimmung – und umgekehrt. Doch wie genau hängt das zusammen?

Wie Körperhaltung und Emotionen zusammenhängen

Dass sich unsere Emotionen in unserer Haltung spiegeln, ist offensichtlich: Wer traurig ist, neigt dazu, sich klein zu machen, während selbstbewusste Menschen meist aufrechter stehen. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass dieser Zusammenhang auch in die andere Richtung funktioniert.

Eine Untersuchung der Sozialpsychologin Amy Cuddy von der Harvard University fand zum Beispiel heraus, dass die sogenannte “Power Pose” – also eine aufrechte, offene Körperhaltung – den Testosteronspiegel erhöht und gleichzeitig Stresshormone senken kann. Das bedeutet: Wer bewusst eine starke Haltung einnimmt, fühlt sich dadurch tatsächlich selbstbewusster.

Eine andere Studie aus Neuseeland zeigte, dass Menschen, die bewusst aufrecht sitzen, sich optimistischer fühlen und sogar besser mit Stress umgehen können. Diese Effekte sind besonders relevant in Zeiten von Home Office, Social Media und stundenlangem Sitzen, das viele junge Menschen in eine unbewusst gebeugte Haltung zwingt.

Warum eine schlechte Haltung mit mentalem Stress einhergeht

Stress schlägt sich nicht nur in unserem Kopf nieder, sondern auch in unserer Muskulatur. Wer unter psychischer Belastung steht, neigt dazu, die Schultern hochzuziehen und unbewusst die gesamte Körperhaltung zu verkrampfen. Besonders betroffen ist dabei die Nacken- und Rückenmuskulatur. Langfristig führt dies zu Verspannungen, Kopfschmerzen und sogar nachhaltigen Haltungsschäden.

In der Physiotherapie Basel werden genau solche Zusammenhänge zwischen Psyche und Körper adressiert. Menschen, die regelmäßig seine Haltung und Bewegungsmuster überprüfen, beugen nicht nur Schmerzen vor, sondern verbessern auch ihr emotionales Wohlbefinden.

Der Feedback-Effekt des Körpers auf das Gehirn

Die Wissenschaft spricht auch von dem sogenannten Embodiment-Prinzip: Körper und Geist sind keine getrennten Systeme − sie beeinflussen sich gegenseitig.

Ein einfaches Experiment zeigt das eindrucksvoll: Menschen, die während eines Films einen Stift zwischen die Zähne nehmen, wodurch ein unbewusstes Lächeln erzeugt wird, empfinden den Film als lustiger als diejenigen, die den Stift zwischen die Lippen klemmen, was einer traurigen Mimik ähnelt.

Ähnlich funktioniert es mit der Haltung: Eine aufrechte Position sendet dem Gehirn das Signal, dass wir selbstsicher und aktiv sind. Eine gebeugte Haltung verstärkt dagegen das Gefühl von Unsicherheit oder sogar Niedergeschlagenheit. Dieser Effekt kann sich langfristig auch auf das Selbstbild auswirken.

Haltung gezielt nutzen, um sich besser zu fühlen

Die gute Nachricht: Diese Effekte lassen sich bewusst zum eigenen Vorteil nutzen. Ein paar einfache Tricks helfen:

  • Bewusst aufrecht sitzen und stehen: Versuche, im Alltag öfter innezuhalten und deine Haltung zu überprüfen. Ein aufgerichteter Oberkörper und offene Schultern sorgen dafür, dass du dich automatisch wacher und präsenter fühlst.
  • Bewegung einbauen: Wer lange sitzt, sollte alle 30 bis 60 Minuten aufstehen, sich dehnen oder eine kurze Bewegungspause einlegen. Selbst kleine Änderungen im Alltag, wie Treppen statt Aufzug oder kurze Spaziergänge, helfen.
  • Atmung nutzen: Tiefe, bewusste Atemzüge entspannen nicht nur den Körper, sondern helfen auch, die innere Anspannung zu reduzieren. Gerade in Stresssituationen lohnt es sich, kurz innezuhalten und bewusst tief durchzuatmen.
  • Lächeln nicht vergessen: Auch wenn es sich in dem Moment vielleicht nicht so anfühlt – ein bewusstes Lächeln kann tatsächlich die Stimmung heben.

Haltung ist mehr als nur eine Frage der Ergonomie

Die Art, wie wir sitzen, stehen und uns bewegen, beeinflusst unser Wohlbefinden gleich auf mehreren Ebenen.

Eine schlechte Haltung löst nicht nur körperliche Beschwerden aus, sondern beeinflusst auch unsere Stimmung negativ. Umgekehrt sorgt eine bewusste Körperhaltung dafür, selbstbewusster und positiver durch den Tag zu gehen.

Also: Gerade sitzen, tief durchatmen – und den Effekt einfach selbst ausprobieren!

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