K-POP: TikTok-Teenies trollen Trump

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Der erste Wahlkampf-Auftritt des US-Präsidenten wird zur Blamage. Unterdessen wehrt sich auch Tom Pettys Familie gegen Donald Trumps Vereinnahmung.

Der erste Wahlkampfauftritt des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump sollte eine triumphale Rückkehr nach langen Corona-Monaten werden. Im Vorfeld sprach Trump von einer Million Ticketanfragen für den Auftakt seiner Tournee am Samstagabend in Tulsa, Oklahoma.

https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1272521253136498690?s=20

 

Bei der Registrierung für die Teilnahme am Event war nur eine funktionierende Handynummer erforderlich. Aus der immensen Ticketnachfrage hatten Trump und sein Wahlkampf-Team eine ebenso immense Unterstützung für den Präsidenten abgelesen und die zahlreichen Anfragen als Erfolg verbucht.

Ein Trugschluss, wie sich herausstellte, denn beim Auftritt von Donald Trump in Tulsa blieben viele Plätze frei. Laut Forbes zählte die Feuerwehr gerade einmal 6.200 Besucher – nicht mal ein Drittel des Fassungsvermögens der Halle.

Die Gründe für das massiv überschätzte Interesse

Der gesunde Menschenverstand sagt wohl auch einigen Amerikanern, dass es aufgrund der Corona-Pandemie aktuell gefährlich ist, Großveranstaltungen zu besuchen. Womöglich fürchteten sich Ticket-Besteller auch vor Gegendemonstranten.

Alexandria Ocasia-Cortez, Politikerin der Demokratischen Partei, bedankte sich dagegen bei zwei Internet-Gruppen für deren Einsatz, der zur Tulsa-Blamage geführt haben soll. Via Twitter reagierte sie auf einen Tweet von Donald Trumps Wahlkampfmanager Brad Parscale:

Genau genommen wurdet ihr von Teens auf TikTok GEROCKT, die Trumps Kampagne mit vorgetäuschten Ticketreservierungen geflutet, euch reingelegt und dazu gebracht haben, zu denken, dass eine Million Menschen eurem white supremacist open mic so gerne beiwohnen wollen, dass sie eine Arena inmitten der Corona-Krise füllen. Grüße an die Zoomer. Ihr alle macht mich so stolz“.

War die K-Pop-Community involviert?

Kurz darauf fügte sie noch einen Tweet an, in dem sie sich auch bei der K-Pop-Community bedankte: “KPop allies, wir sehen und schätzen auch euren Beitrag im Kampf für die Gerechtigkeit“.

Laut dem Spiegel lässt sich anhand diverser Videos nachvollziehen, dass es auf der Kurzvideo-Plattform TikTok Aufrufe gab, sich für Trumps Wahlkampf-Event in Tulsa anzumelden und dann – als eine Art Protest – fernzubleiben. Im Zuge der Proteste nach dem Tod von George Floyd hatten K-Pop-Fans auf Twitter bereits verschiedene Suchbegriffe und Hashtags wie #maga, #whitelivesmatter oder #blueslivesmatter mit Memes, GIFs oder Videos von K-Pop-Künstlern und -Bands geflutet.

Steve Schmidt, US-amerikanischer Kommunikations- und Public-Affairs-Stratege, verhöhnte Trump und sein Wahlkampf-Team und berichtete, seine 16-jährige Tochter und ihre Freunde seien im Besitz von Hunderten der Tickets.

 

Tom Petty-Musik bei Trump-Events

Bevor Trump am Samstagabend in Tulsa die Bühne betreten hatte, hallten die Klänge mehrerer Songs durch die mäßig gefüllte Halle. Darunter auch “I Won’t Back Down” des 2017 verstorbenen Tom Petty. Das schmeckte dessen Familie aber überhaupt nicht. In einer öffentlichen Stellungnahme betonte Pettys Familie, sie habe die Nutzung in keiner Weise autorisiert und verlange Unterlassung von Trumps Wahlkampf-Team.

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