Bozza schrieb den Text, Jugglerz machen den formlosen Klimper-Beat, hier hat wirklich die Elite der deutschen Seelenlosigkeit zusammengefunden, um einen weiteren Rohrkrepierer in die Radio-Pipeline zu scheißen. Weiß der Teufel, seit wann gerade diese Akteure aus dem Hip Hop-Umfeld sich dazu aufgeschwungen haben, für die Schlechtigkeit deutscher Popmusik (pardon, hier: R’n’B) Pate zu stehen, aber sie machen es mit Gusto.
Es erfordert ja fast schon Leidenschaft, so leidenschaftslose Musik zu machen. “Lüg mich an / Sag, dass du mich liebst / Erzähl mir noch ein Mal, dass es für dich nur einen gibt” tönt die Hook, bereit, die geschmackvolle Untermalung für das Berlin Tag & Nacht-Staffelfinale zu stellen. Gibt es Berlin Tag & Nacht noch? Ich weiß es nicht. Aber jetzt muss es. Nicht nur, weil dieser Song nicht aus einem Songwriter-Camp, sondern aus einem Schmonzetten-Straflager stammen muss, sondern auch, weil Pietro sie wirklich nicht furchtbarer hätte singen können. Überbetont, genuschelt, wie er das “lüg” im ersten Chorus ansingt, klingt es, als würde jetzt ein betrunkener Dudebro bei der Karaoke nach zehn Bier zeigen, dass er “Hello” von Adele absolut gewachsen ist. Es ist ein Disaster. Schön, dass du wieder da bist, Pietro. Wann kommt der nächste Club-Banger?
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