OSCARS 2020: Weckruf von Janelle Monáe

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Bei der 92. Verleihung der Academy Awards legte eine schwarze, queere Künstlerin den Finger in offene Wunden. Der beste Filmsong stammt aus “Rocketman”.

Los Angeles (dani) – Zum 92. Mal wurden Sonntagnacht in Los Angeles die Oscars vergeben. Man könnte meinen, die Academy habe in einem knappen Jahrhundert Zeit genug gehabt, ein bisschen dazu zu lernen. Es sieht nicht danach aus: Auch 2020 herrscht noch immer keine Spur von Vielfalt in den Nominiertenlisten. Die Anwärterschaft für den begehrtesten, weil renommiertesten Preis in der Filmbranche ist überwiegend weiß und zu sehr, sehr weiten Teilen männlich.

Immerhin zeigte sich bei der Preisverleihung ein wachsendes Bewusstsein für dieses Ungleichgewicht. Dass aber auch wieder größtenteils an den unterrepresentierten Gruppen hängen blieb, auf ihre eigene Unterrepräsentiertheit hinzuweisen, zeichnet dennoch ein einigermaßen trauriges Bild der Veranstaltung.

Immerhin zeigte sich bei der Preisverleihung ein wachsendes Bewusstsein für dieses Ungleichgewicht. Dass aber auch wieder größtenteils an den unterrepresentierten Gruppen hängen blieb, auf ihre eigene Unterrepräsentiertheit hinzuweisen, zeichnet dennoch ein einigermaßen trauriges Bild der Veranstaltung.

Time To Come Alive

Alles andere als traurig dagegen war der fulminante Auftritt, mit dem Janelle Monáe den Abend eröffnete.

 

 

Mit der Ankündigung “A special performance” hat die Academy nicht zu viel versprochen – und kassierte gleich mal die verdiente Watsche: “Heute Nacht feiern wir die wunderbare Fülle von Talent in diesen Hallen“, ließ Monáe im Kreise ihres sicher nicht zufällig überwiegend schwarzen Ensembles wissen, nur um nachzusetzen: “Wir feiern alle Frauen, die phänomenale Filme gemacht haben. Ich bin so stolz, dass ich hier stehe als eine schwarze, queere Künstlerin, um eine Geschichte zu erzählen.” Ihr “Everybody just come alive” kling danach wie eine Kampfansage. Zeit für einen Aufstand wäre es längst.

Der Gewinner des Abends

Der große Gewinner des Abends war trotzdem wieder ein Mann: Der Südkoreaner Bong Joon-ho wurde nicht nur als bester Regisseur ausgezeichnet. Sein Drama “Parasite” holte außerdem die Trophäen für das beste Drehbuch und den besten internationalen Spielfilm und gewann – eine Premiere für einen nicht englischsprachigen Streifen – auch die Königsklasse “bester Film”.

Oscars für “Judy” und Elton John

Beste Hauptdarstellerin wurde Renée Zellweger. Sie erhielt den Preis für ihre vorab viel gelobte Verkörperung der Sängerin Judy Garland im Biopic “Judy”. Ebenfalls eine Filmbiografie, nämlich seine eigene, “Rocketman”, bescherte Sir Elton John seinen zweiten Oscar. Für seinen langjährigen Mitstreiter Bernie Taupin war es die Premiere.

Seinen Gewinnersong gab Elton John auch live zum Besten – und schlug damit quasi einen Bogen zurück zur Eröffnungsnummer. Dort hatte Janelle Monáe zusammen mit “Pose”-Star Billy Porter bereits “I’m Still Standing” intoniert. Weitere musikalische Auftritte kamen unter anderem von Eminem und Billie Eilish.

Die beste Filmmusik ist weiblich

Sigourney Weaver überreichte den Preis für die beste Filmmusik und betonte dabei auch noch einmal, was die Nominierungslisten noch immer nicht in angemessenem Ausmaß abbilden: “Alle Frauen sind Superheldinnen.” Immerhin diese Kategorie ging dann doch an eine Frau: Hildur Guðnadóttir gewann mit ihrer Leistung für “Joker”.  

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