Nach 4 Jahren Stabilität steigen die Krankenkassenprämien um satte 6.6%, einen solch hohen Anstieg erlebten wir zuletzt 2010.
Grund dafür sind vor allem die durch die Covid 19 Pandemie direkt verursachten Mehrkosten wie zum Beispiel 300 Millionen CHF durch Hospitalisierungen und 250 Millionen CHF durch Beschaffung und Durchführung der Impfungen, zudem auch von indirekten Kosten, die durch nachgeholte Operationen verursacht werden. Der endgültige Prämienanstieg fällt aber je nach Kanton ganz unterschiedlich aus. Stark betroffen sind die Kantone: Neuenburg, Appenzell Innerrhoden und das Tessin, die jeweils einen Anstieg von über 9% verzeichnen werden. Am glimpflichsten werden die Kantone Glarus mit 4.8%, Genf mit 4.7% und Basel-Stadt mit 3.9% davonkommen.
Durch die aktuelle Teuerung und die steigenden Mietpreise wird so ein Umstand wieder den Mittelstand treffen und potenziell weiter Menschen in die Armut treiben, wenn nicht Massnahem wie zusätzliche Prämienverbilligungen beschlossen werden. Wie und ob die steigenden Prämien abgefangen werden, entscheiden die Kantone selber, in Zürich und Basel-Stadt steht der Regierungsentscheid noch bevor die Aussichten sind allerdings sehr gut, in den Kantonen Luzern und St.Gallen werden die Pläne der Regierung erst im Oktober respektive November vorgestellt. Anders sieht es im Kanton Basel-Landschaft aus dort heisst es, dass für das Jahr 2023 kein weiterer Anstieg der Prämienverbilligung vorgesehen ist, man habe die individuellen Prämienverbilligungen von 2018-2022 um mehr als 30% erhöht und damit den Prämienanstieg mehr als kompensiert.
Klar ist aber, dass auch hier der Wohnkanton ausschlaggebend sein wird und ob die dortigen amtierenden Regierungen es für angemessen halten werden, armutsgefährdete Personen in dieser Krise zu unterstützen oder ob vorhaben wie zum Beispiel weiterer Ausgabenabbau infolge Steuersenkungen priorisiert werden.