WOODSTOCK 99: Der Tag, an dem die 90er starben

|
4.2
(5)

1999 brach bei Woodstock III, wo Korn, Limp Bizkit, The Offspring und RHCP auftraten, offene Gewalt aus. Nun versucht eine Doku zu klären, wie es dazu kam.

(ebi) Vor gut zwei Jahrzehnten war Woodstock wieder ein großes Medienthema: 30 Jahre nach dem wohl berühmtesten Festival der Musikgeschichte wurde in Rome, New York 1999 ‘Woodstock III’ bzw. ‘Woodstock 99’ aufgelegt. Vor 400.000 Fans über vier Tage trat alles auf, was in der alternativen Musikwelt Rang und Namen hatte: MetallicaRed Hot Chili PeppersRage Against The MachineLimp BizkitKornThe Offspring, aber auch James BrownThe Chemical BrothersIce Cube,The RootsJamiroquaiElvis CostelloFatboy SlimWillie NelsonWyclef JeanGeorge Clinton oder Alanis Morisette sind nur einige der vielen Acts.

Doch der Mega-Event lief aus dem Ruder und sorgte am Ende für schreckliche Schlagzeilen: Vergewaltigungen – eine Frau wurde während des Auftritts von Limp Bizkit von mehreren Männern direkt vor der Bühne vergewaltigt -, sexuelle Belästigung von Frauen im Publikum, Verletzte im Moshpit. In einer aufgeheizten Atmosphäre brach offene Gewalt aus, es kam zu Ausschreitungen und Plünderungen: Festivalbesucher*innen zerstörten Toiletten, Absperrungen oder auch eine Bühne. Die Polizei beendete die Riots – und das bei einem Rockkonzert, das sich ‘Love, Peace and Happiness’ auf die Fahnen geschrieben hatte.

Die HBO-Doku “Woodstock 99: Peace, Love and Rage”, die am 23. Juli ausgestrahlt wird, beleuchtet nun die Tage vom 22. bis 25. Juli 1999 und stellt vor allem eine Frage: “Wie konnte dieses Chaos ausbrechen?“. Der Trailer gibt eine unangenehme Vorahnung, wie es zuging.

Damals, so wird berichtet, war die Stimmung schon vor dem Festival nicht die beste: Extrem hohe Temperaturen bei gleichzeitig teuren Eintritts- und Verpflegungspreisen sorgten für Wut. Auch war das Gelände nicht auf eine so hohe Besucher*innenzahl ausgelegt. Sanitäre Anlagen oder kostenloses Trinkwasser waren Mangelware. Nach dem Wochenende wurde auch bekannt, dass die Location, ein ehemaliges Air Force-Gelände, direkt neben einer Giftmülldeponie lag und die Veranstalter deshalb nicht auf das Grundwasser zurückgreifen konnten. Nach dem Wochenende starben auch zwei junge Fans, Dehydrierung wurde als eine Todesursache angegeben.

In der öffentlichen Diskussion und Aufarbeitung wurde auch einzelnen Bands eine Mitschuld gegeben, weil sie die Stimmung noch angeheizt hätten, etwa Limp Bizkit, Korn oder The Offspring. In der Doku kommen u.a. die Organisatoren Michael Lang und John Scher zu Wort, aber auch Moby, Black Thought (The Roots), Jonathan Davis (Korn) oder The Offspring-Bandmitglieder sprechen über ein Ereignis, das in den Medien später auch als “Tag, an dem die 90er starben” betitelt wurde. “Woodstock 99: Peace, Love and Rage” ist der Auftakt einer Filmreihe unter dem Namen “Music Box”, die im Spätherbst fortgesetzt wird.

 

Mehr davon auf Laut.de

Wie hilfreich/ spannend war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 4.2 / 5. Anzahl Bewertungen: 5

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Weil du diesen Beitrag nützlich fandest...

Folge uns in sozialen Netzwerken.

Es tut uns leid, dass der Beitrag für dich nicht hilfreich war!

Lasse uns diesen Beitrag verbessern!

Wie können wir diesen Beitrag verbessern?